Wir halten mal kurz die Schlappe…
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… und lassen Andrea Pichler reden. Die Chefdesignerin von Richter erklärt im Interview, was für Kinderfüße im Sommer eigentlich das Beste ist. Barfuß, feste Ferse, Fußbett? Und ab welchem Alter sind Flipflops oder Gummi-Clogs in Ordnung? Hab ich sie alles gefragt.
Andrea, die Schlappen im Bild oben sind gerade die Lieblingsschuhe meines vierjährigen Sohnes. Alles andere dauert ihm beim Anziehen einfach viel zu lange. Muss ich ein schlechtes Gewissen haben, wenn er die jeden Tag trägt?
Brauchst du nicht, die kannst du ihn ruhig anziehen lassen. Weil der Schlapfen ein Fußbett hat, bleibt er viel besser am Fuß als ein Flipflop.
Ich merke schon: Flipflops magst du nicht.
Wenn ich ganz kleine Kinder mit so etwas sehe, muss ich immer den Kopf schütteln. Die ganze Zeit die Zehen in die Sohle krallen zu müssen, damit der Schuh hält, ist doch nichts für ein kleines Kind. Meiner Meinung nach geht das erst am Größe 30. Und ein Flipflop sollte nicht der Haupt-Schuh im Sommer sein, das gilt auch für Erwachsene.
Was haben deine eigenen Kinder im Sommer getragen, als sie klein waren?
Sie sind so oft wie möglich barfuß gelaufen.
Warum ist das eigentlich so gesund?
Das entspricht am besten dem natürlichen Aufbau des Fußes. Barfuß zu laufen stellt die natürliche Form der menschlichen Fortbewegung dar, vor allem Kinder sollen möglichst viel barfuß gehen oder laufen, um ihre Fußmuskulatur zu kräftigen und ihre korrekte Zehenstellung lebenslang zu behalten. Aber ab einem bestimmten Alter braucht ein Kind Sandalen, am besten mit einem Fußbett. Bei kleinen Kindern ist außerdem wichtig, dass die Ferse hinten geschlossen ist, damit der Fuß genug Halt hat.
Andrea Pichler ist die Chefdesignerin des österreichischen Kinderschuh-Herstellers Richter und hat zwei erwachsene Töchter.
Unsere Schuhe von Richter, die wir auf den Fotos tragen, sind alle das gleiche Modell in unterschiedlichen Größen. Sie haben ein Fußbett und eine Decksohle aus Leder.
Bis zu welcher Größe sollte man darauf schauen?
Wenn ich Sandalen entwerfe, achte ich bis Größe 25 immer darauf, dass sie hinten geschlossen sind. Ab Größe 26 ist das nicht mehr so extrem wichtig. Sandalen, die zudem auch vorne geschlossen sind, eignen sich optimal für den Kindergarten und das Spielen draußen, weil die Füße so am besten geschützt, aber trotzdem gut belüftet sind.
Was hältst du von Gummi-Clogs?
Auch das sollte kein Haupt-Schuh sein, man kann doch nicht den ganzen Sommer hindurch in „Gummischuhen“ herummarschieren.
Warum, was macht das mit dem Fuß?
Ach, wahrscheinlich habe ich ganz allgemein eine Abneigung dagegen. Aber du schwitzt darin, meiner Meinung nach sollte die Decksohle, auf der du stehst, aus Leder sein. Aber ich weiß, dass diese Schuhe sehr verbreitet sind, auch in meinem eigenen Bekanntenkreis. Das lustige ist, dass sich meine Freundinnen bei mir immer dafür entschuldigen, wenn sie die im Garten rumliegen haben…
Wäre mir auch unangenehm, vor einer Schuhdesignerin. Wunderst du dich eigentlich manchmal, dass die schlichten Schlappen mit Fußbett gerade ihr großes Comeback feiern?
Vor vier Jahren hätte man sich nicht vorstellen können, dass man sich schön anzieht und dazu einen Schlapfen mit Fußbett kombiniert. Jetzt ist das überhaupt kein Problem. Weil diese Art von Sandalen nicht mehr als Gesundheitsschuhe betrachtet werden, sondern als Mode. Das ist ein Trend, der bestimmt noch weitergeht.
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit Richter entstanden.