SO NE YEAH-MUTTI Jana Nibe: „Ich schaue mir auf Instagram total gerne diese heile Welt an. Authentisch bin ich schon selber!“

In meiner neuen Serie SO NE YEAH-MUTTI stelle ich Frauen vor, die ich toll finde und unbedingt mal ausfragen mag. Darüber, was sie machen und wie sie das mit dem Mamasein unter einen Hut bekommen. Heute: Jana Nibe – Instamom, Influencerin, Online-Redakteurin!

Von ihrem Alltag mit Tochter Lilly, Mann Michael und den beiden Mops-Mischlingen Franky und Maja erzählt Jana auf Instagram so ungeschminkt und gleichzeitig liebevoll, dass ihn tausende Menschen miterleben wollen. Sie stellte im vergangenen Jahr das erste Münchner Instamom-Treffen auf die Beine. Außerdem ist die 27-Jährige auch noch Bloggerin und Online-Redakteurin bei einer Playdate-App. Ich wollte von ihr wissen: Wie organisiert sie das alles bloß? Geht dieser Instagram-Hype noch weiter? Und wie, bitteschön, bekommt man über 11.000 Follower?

Jana, wie hast Du eigentlich Deine Leidenschaft für Instagram entdeckt?

Ich habe während der Schwangerschaft Gleichgesinnte gesucht. In dieser Zeit sind Männer und Frauen ja auf zwei komplett anderen Planeten, mein Mann und ich waren zumindest Lichtjahre voneinander entfernt! Auf Instagram ist es einfach, Leute kennenzulernen und sich gegenseitig Feedback zu geben. So ist das entstanden und immer größer geworden.

Sehr viel größer geworden! Dir folgen dort momentan knapp 12.000 Menschen. Wie hast Du das gemacht?

Ich glaube, dass der Schlüssel in der Interaktion liegt. Es kommt also gar nicht nur darauf an, was ich auf meinem Profil unternehme, sondern was ich auf anderen Profilen mache. Jemand, der immer nur postet und bei sich selbst ist, wird nie so eine Reichweite generieren. Das ist gleichzeitig das Schöne und das Stressige an Instagram, dass man sehr viel kommentiert, liked, sich persönlich austauscht.

Wieviel Zeit verbringst Du jeden Tag mit Instagram?

Seit ich zusätzlich meinen Blog habe, ist das weniger geworden. Davor hatte ich wirklich immer das Telefon in der Hand.

Das heißt also, mehrere Stunden täglich?

Auf jeden Fall, alles andere wäre gelogen. Das war schon hardcore. Du bist immer online, sonst kannst Du’s vergessen.

Wie lautet Deine Prognose: Wird sich der Instagram-Hype noch eine Weile halten?

Ich merke, dass da irgendwas im Hintergrund läuft. Seit ein paar Monaten erreichen nicht mehr alle Bilder meine Follower, manchmal erst nach mehreren Tagen. Posts werden offenbar zurückgehalten, in der Hoffnung, dass man Werbung schaltet. Aber Anzeigen passen einfach nicht zu diesem Medium Mamabloggern. Ich glaube, dass diese Instagramblase irgendwann platzen wird.

Hast Du deshalb im letzten Sommer Deinen Blog gestartet – um von Instagram wegzukommen?

Nee, gar nicht. Ich habe einfach immer schon gerne geschrieben und auf Instagram hat mir die Zeichenbegrenzung oft nicht gereicht.

… bei Instagram gibt es eine Zeichenbegrenzung? So weit bin ich noch nie gekommen.

Ja, irgendwann kann man da nicht mehr weiterschreiben und muss seinen Text in die Kommentare setzen. Ja, und dann hat mein Mann mir einen Blog erstellt. Ich kam abends nach Hause und er hat gesagt, so Schatz, jetzt mach mal Du bloggst jetzt!

Der Gute. Wie bekommt Ihr das überhaupt alles auf die Reihe, mit Kind, Instagram, Blog, Jobs – wie ist Euer Alltag organisiert?

Zur Geburt unserer Tochter Lilly haben mein Mann und ich beschlossen, mit meiner Mutter zusammenzuziehen. Wir sind ein Drei-Generationen-Haus. Meine Mutter, zu der ich schon immer eine sehr enge Bindung hatte, unterstützt mich. Mein Mann kümmert sich bei meinem Instagram-Account und meinem Blog um vieles im Hintergrund. Er macht Fotos, kümmert sich um Marketing und Strategisches. Seit Kurzem arbeite ich zusätzlich als Redakteurin für das Magazin einer Playdate App, die Mitte April an den Start geht. Ohne die Großeltern würde ich das alles gar nicht schaffen.

Letztes Jahr hast Du mit zwei weiteren Müttern das erste großes Münchner Instamom-Treffen organisiert. Wie lief das?

Es war ganz schön voll und chaotisch. Man unterschätzt ja total, was hinter so einem Event steckt. Aber die Nachfrage war einfach extrem. Wir haben nicht nur aus Bayern anfragen bekommen, sogar aus Istanbul.

Was war Eure Motivation dahinter?

Die Leute, mit denen man sich persönlich austauscht, kennenzulernen. Diese ganzen Interaktionen auch mal live zu haben. Das sollte kein Reichweiten-Event sein.

Welchen drei Accounts auf Instagram folgst Du selbst am liebsten?

Keinem der ganz großen. Ich bin totaler karokauer und xbips-Fan. Ich bewundere diese Frauen, die machen das so ehrgeizig, aber trotzdem authentisch und ehrlich. Ich weiß nicht, wie sie es auf die Reihe bekommen, ob sie vielleicht den Tag zwei Mal leben? Auf jeden Fall finde ich es faszinierend. Außerdem folge ich gerne susamamma, weil sie so schöne Fotos macht.

Hast Du Lieblings-Hastags?

#mommyblogger, #mamabloggerDE, #proudmom, #happyfamily – #rosa benutze ich lustigerweise auch sehr viel!

Gibt es bestimmte Instagram-Bilder, die Du nicht mehr sehen kannst?

Diese ganze Werbungs-Kacke – die ich allerdings auch mache. Weil die Agenturen alle gleichzeitig anschreiben, siehst du dann zu einem bestimmten Zeitpunkt auf allen Accounts die gleichen Produkte. Und Gewinnspiele. Hab ich aber auch gerade drei laufen…

Du kannst Deine eigenen Sachen nicht mehr sehen?

Ja, sowas will ich eigentlich gar nicht machen, aber man gerät da in so einen Sog.

Was schaust Du Dir auf Instagram besonders gerne an?

Ich stehe ja total auf diese gestellten Profile.

Ironisch oder im Ernst?

Im Ernst. Ich schaue mir auf Instagram total gerne diese heile Welt an. Authentisch bin ich schon selber! Ich habe vielleicht gefärbte Haare und heute bin ich sogar mal geschminkt, aber ich empfinde mich wirklich nicht als Lifestyle-Mom.